Der Ferentari ist der ärmste Bezirk der rumänischen Hauptstadt Bukarest, geprägt von Kriminalität und Obdachlosigkeit. In diese undurchschaubare und zwielichtige Welt zieht es den Ich-Erzähler Adrian, nachdem ihm seine Freundin Ana den Laufpass gegeben und er seinen Job als Journalist an den Nagel gehängt hat.
Neben der Arbeit an einer Dissertation über die Manele-Kultur vertreibt er sich die Zeit in den heruntergekommenen Kneipen des Viertels und lernt dabei den Rom Alberto kennen, einen ehemaligen Häftling, der aus einer bekannten Gangsterfamilie stammt. Wider Erwarten entwickelt sich zwischen den beiden Männern schon bald eine innige, problembehaftete Liebesbeziehung. Adrian Schiops »Soldaten. Geschichte aus dem Ferentari« gilt als einer der ersten queeren Romane Rumäniens und besitzt mittlerweile Kultstatus.
Der Roman wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Preis für das beste Buch des Jahres 2014, verliehen von der rumänischen Buchindustrie, und dem Preis der Literaturzeitschrift Observator Cultural für den besten Roman des Jahres 2014. Zur Popularität von Autor und Buch hat zudem die erfolgreiche Verfilmung von Ivana Mladenovi aus dem Jahr 2017 beigetragen.
Adrian Schiop wurde 1973 in Porumbacu de Jos (Kreis Sibiu) geboren. Er studierte Psychologie, Erziehungswissenschaften und Linguistik in Cluj-Napoca und promovierte in Anthropologie in Bukarest. Nach Stationen als Lehrer, Maler und Journalist lebt er heute als freier Schriftsteller und Drehbuchautor im Bezirk Ferentari in Bukarest. Bislang veröffentlichte er vier autofiktionale Romane und einen Gedichtband. »Soldaten. Geschichte aus dem Ferentari« ist sein erster Roman in deutscher Übersetzung.